
Chinesische Medizin
Die TCM ist eine Heilkunst, deren erste geschichtliche Überlieferung mehr als 2000 Jahre zurück liegt. Nach Verständnis der TCM wird durch Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte das Qi („Lebensenergie“) in Fluss gebracht. Ursächlich für sogenannte Stagnationen von Qi können traumatische Erlebnisse (Unfälle,…), klimatische Faktoren (Wind/Kälte/Hitze), unterdrückte Emotionen, Ernährungsfehler oder Lebensgewohnheiten sein.
Die TCM betrachtet und behandelt den Menschen in einem ganzheitlichen Rahmen von Körper, Geist und Seele, Leben und Erlebtem.

Akupunktur
Bei der Akupunktur werden mit dünnen sterilen Nadeln bestimmte Punkte entlang der Energiebahnen (Meridiane) gesetzt. Meridiane sind horizontale und vertikale Bahnen an der Körperoberfläche und in tieferen Schichten. Sie stellen eine Verbindung zu den unterschiedlichen Körperregionen und Organsystemen dar.
Das kombinieren/stimulieren von bestimmten Punkten bewirkt die Anregung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, das Lösen von Blockaden und die Ausleitung von Schmerzen.
Dabei wird darauf geachtet, dass die Nadelung einen Ausgleich zwischen oben und unten, Peripherie und Mitte, hinten und vorne, rechts und links, Hitze und Kälte, Fülle und Leere, außen und innen und Yin und Yang schafft.
Die Auswahl der Akupunkturpunkte erfolgt nach einer ausführlichen Anamnese sowie einer Puls- und Zungendiagnose.
Akupunktur wird unter anderem angewendet bei:
-
Orthopädische Beschwerden (Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Arthrose,
Schulter-Arm-Syndrom, Tennisellbogen, …)
-
Neurologische Erkrankungen (Apoplex, Parkinson, Neuralgien, …)
-
Schlafstörungen
-
Erkrankungen des Atmungssystems (Nasennebenhöhlenentzündungen, Asthma,COPD,...)
-
Chronische Schmerzen
-
Psychosomatische Beschwerden
-
Gastrointestinale Beschwerden
-
Gynägologische Beschwerden (PMS, Endometriose,…)
Kräutertherapie
Die sogenannte Phytotherapie wird in der Chinesischen Medizin sehr häufig (ca. 80%) angewendet.
Sie nehmen Wirkstoffe zu sich, die dann im Körper von innen heraus ihre Aufgabe erfüllen. So lassen sich energetische Mangelzustände beheben, Stauungen regulieren, krank machende Faktoren ausleiten und das energetische Gleichgewicht wieder herstellen. Es kann eine Linderung der Beschwerden erreicht, oder die Konstitution gestärkt werden.
Die Rezeptur wird für jeden Patienten und dessen Beschwerden individuell erstellt. Hierbei kommt auch wieder wie bei der Akupunktur die Puls- und Zungendiagnose und die Anamnese zum Einsatz.
In meiner Praxis arbeite ich mit „unseren“ westlichen Kräutern, ausgewählt nach den Syndromzuordnungen der chinesischen Medizin. Diese Kräuterrezeptur können sie über verschiedene Apotheken beziehen und kochen sich dann zu Hause nach Anleitung täglich ihren „Tee“.
Die westlichen Kräuter haben für mich viele Vorteile:
-
Kräuter, die in unseren Breitengraden wachsen sind den gleichen Umweltbedingungen wie wir ausgesetzt. Diese haben einen großen Einfluss auf die Energetik einer Pflanze.
-
Genauso wie Lebensmittel aus der Region bevorzugt werden sollten, haben regionale Heilpflanzen eine sinnvolle Wirkung für Menschen in bestimmten geographischen Gegenden.
-
Bezüglich der Belastung mit Spritzmitteln bestehen bei westlichen Kräutern größere Sicherheiten, da der europäische Anbau von Heilpflanzen streng kontrolliert wird
-
Westliche Kräuter sind leichter zu beziehen und auch der Weg, den die Kräuter zurücklegen müssen ist deutlich kürzer
-
Westliche Kräuter sind preiswerter als chinesische
-
Viele westliche Kräuter sind den Menschen schon bekannt, sodass eine kleinere Hemmschwelle besteht, diese zu konsumieren. Einige werden regelmäßig in unseren Küchen verwendet oder wachsen sogar im eigenen Garten.


Tuina
Die Manuelle Therapie der Chinesischen Medizin wird Tuina genannt.
Sie ist der „klassischen Massage“ nicht unähnlich, geht aber weit über die Behandlung von Muskeln, Sehnen und Bändern hinaus.
Zum einen bezieht sie unter anderem die Gelenke ein, zum anderen regt sie den Fluss des Qi (Lebensenergie) an.
Durch manuelles Rollen, Schieben, Reiben, Greifen, Drücken oder Wärmen werden Gewebe und Organe sowohl lokal, als auch über die entsprechenden Meridiane (Energiebahnen) und Akupunkturpunkte behandelt.
Moxibustion
Hierbei werden Akupunkturpunkte mittels glühendem Beifußkraut erwärmt. Diese Technik soll Zuständen von energetischer Kälte und Leere entgegenwirken.
Ich verwende zwei Varianten um die Akupunkturpunkte und Leitbahnen zu erwärmen:
Die direkte Moxibustion/warme Nadel: hierbei wird ein Moxa-Kegel auf eine bereits gesetzte Akupunkturnadel aufgesetzt und verbrannt. Die Wärme geht durch die Nadel direkt in den Punkt.
Indirekte Moxibustion: Hierbei wird eine Zigarre aus gepressten Beifuß angezündet. Mit der Hitze der Glut werden verschiedene Punkte/Leitbahnen erwärmt. Alternativ kann auch ein Moxa Kegel auf den entsprechenden Punkt gesetzt werden. Um Verbrennungen zu vermeiden wird eine Scheibe frischer Ingwer zwischen Haut und Moxa Kegel gelegt.
Es ist ein Hitzegegühl und evtl auch ein Stechen zu spüren.


Gua Sha
Hierbei wird mit einem Schaber (Stein) über die eingeölte Haut geschabt.
Aus Sicht der Chinesischen Medizin wird dadurch gestaute Energie wieder zum Fließen gebracht. Die Behandlung kann die Durchblutung förden, schmerzlindernd wirken, entspannen, den Stoffwechsel aktivieren, die Beweglichkeit förden und das Immunsystem stimulieren.
Generell kann Gua Sha bei allen Schmerzzuständen angewendet werden.
Hinweis: Durch das Schaben auf der Haut können Petechien (punktförmige Einblutungen) entstehen, die aber nach ein paar Tagen wieder verschwinden!
Schröpfen
Hierbei werden Schröpfgläser auf die Haut aufgesetzt. Durch das Erzeugen eines Unterdrucks werden die Haut und die darunterliegenden Strukturen in das Schröpfglas gesogen.
Beim sogenannten trockenen Schröpfen werden Schröpfgläser auf ein bestimmtes Areal gesetzt und dort belassen.
Eine weitere Behandlungsart ist die Schröpfkopfmassage. Dabei wird der Schröpfkopf auf die zuvor eingeölte Haut gesetzt und darüber geschoben.
Das Schröpfen verbessert die lokale Durchblutung, den Lymphfluss und den Stoffwechsel. Es kann muskuläre Verspannungen und Verhärtungen lockern und somit Schmerzlindernd wirken.
Hinweis: Durch den Unterdruck können leichte Hämatome entstehen, die aber nach ein paar Tagen wieder verschwinden.

Aus rechtlichen Gründen weise ich darauf hin:
Wie die meisten Naturheilverfahren wird die Traditionelle chinesische Medizin in ihren verschiedenen Therapieformen von der Schulmedizin nicht anerkannt. Sie gehört nicht zum allgemeinen medizinischen Standard. Wissenschaftliche Beweise seien noch nicht ausreichend erbracht worden und die Wirksamkeit ist nicht hinreichend gesichert und anerkannt.